Beschluss: zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: 23, Nein: 0

Der Vorsitzende verliest die E-Mail von den Stadträten Thomas Grams und Michael Höpflinger vom 07.11.2021 (AFD):

 

Sehr geehrter Oberbürgermeister,

 

sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,

 

immer häufiger hört man von der Möglichkeit eines kompletten Ausfalls der Stromversorgung in Europa bzw.in Deutschland.


Wie gut ist die Stadt Neustadt bei Coburg auf so einen Fall vorbereitet?

Können wir im Fall eines kompletten Stromausfalls die Wasserversorgung gewährleisten?

Können wir unter Umständen sogar die Gasversorgung sicherstellen?

Gibt es einen Notfallplan?“

 

 

Im Anschluss verliest Oberbürgermeister Frank Rebhan die Stellungnahmen vom Ordnungsamt (Detlef Heerlein) und den Stadtwerken Neustadt (Armin Münzenberger)

 

Ordnungsamt:

 

„Die Stadt Neustadt hat sich bereits seit 2019 mit dem Szenario beschäftigt, obwohl gesetzlich in diesem Fall das Landratsamt Coburg als Katastrophenschutzbehörde zuständig wäre (siehe Anlage 2 PP Präsentation des Landkreises „Flächendeckender Stromausfall, Erste Schritte, um eine Struktur zu schaffen“.)

 

In der Stadt Neustadt wurden gemeinsame Gesprächsrunden hierzu durch Oberbürgermeister Frank Rebhan veranlasst, weil abhängig von der Länge und flächenmäßiger Ausdehnung des Stromausfalls die Stadt in unterschiedlicher Weise betroffen sein wird und die Überzeugung vorliegt, dass man in einem solchen Katastrophenfall möglichst selbst so gut es irgendwie geht handlungsfähig aufgestellt sein sollte. 

 

Der Treffpunkt für den Krisenstab bei den SWN wurde festgelegt. Ordnungsamt und Feuerwehr haben sich mit den Themen „Aufgabenpläne für Krisenstab Stadt, Stadtwerke, Feuerwehr, Polizei, ect“ beschäftigt. Abfragen über Ausstattung Bauhof / Feuerwehren sind hierzu erledigt.“

 

 

Stadtwerke Neustadt GmbH:

 

„Notfallpläne sind für alle Versorgungssparten vorhanden.

 

Das SWN Gelände ist mit einer stationären Notstromversorgungsanlage ausgestattet.

 

Die Räumlichkeiten für ein Krisenzentrum sind bei den SWN geschaffen.

 

Für die Kommunikation haben wir ein eigenes Betriebsfunknetz sowie übergeordnete Kommunikationsmittel und ebenso wie Mitarbeiter der Stadtverwaltung Priorisierungen bei den Mobilfunknetzbetreibern.

 

Darüber hinaus gibt es ein kleines Abstimmungsteam aus Mitarbeitern der Stadtverwaltung und SWN.

 

Die Wasserversorgungsanlagen der SWN wurden 2006 beginnend mit technischen Vorrichtungen zur Notstromeinspeisung ausgestattet. Entsprechende mobiler Aggregate sind vorhanden. Ebenso ist eine ausreichende Kraftstoffbevorratung für Aggregate und Fahrzeuge vorhanden, welche weit über die für 72 Stunden empfohlene Bevorratung hinausgeht. Entsprechende Transportbehältnisse für den Kraftstoff sind ebenfalls vorhanden.

 

Für den Katerstrophenfall sind 50 Liter Trinkwasser pro Bürger pro Tag gefordert. Das entspricht für Neustadt bei Coburg ca. 750 cbm /Tag. Damit würde ohne weitere Förderung aus unseren Brunnenanlagen die Summe der Wassermengen in den Hochbehältern im ungünstigsten Fall für weiter ca. 1,5 Tage ausreichen bevor die Hochbehälter aufgefüllt werden müssen.

 

Die Trinkwasserversorgung ist sicher. 

 

Im Einflussbereich der SWN ist die Gasversorgung ebenfalls sicher.

 

Hochdruckkompressoren auf Ebene der Übertragungsnetzbetreiber sind mittels gasbetriebener Notstromversorgung für die Verdichter eigensicher.

 

Inwieweit im Einzelfall auf den Zwischenstufen von Übertragungsnetzbetreiber und SWN Netzbetreiber bei Druckentspannung die notwendigen Zusatzheizungen nicht abgesichert haben entzieht sich unserer Kenntnis, da es hier keine verbindlichen Auskünfte gibt. Im Einzelfalle reichen hier Aggregate mit einer sehr kleinen Leistung. Insgesamt schätzen wir die Gasversorgung als sicher ein. Es ist allerdings anzumerken, dass Gasanwendungen wie Heizungsanlagen usw. im Regelfall nicht ohne Strom für Zündung, Steuerung und Verteilung funktionieren. Daher ist diese Frage für uns untergeordnet.

 

Ansonsten ist anzumerken, dass die SWN ein mittelfristig erweitertes Notstromkonzept haben, welche aufgrund der damit einhergehenden Investitionen erst in einigen Jahren vollumfänglich realisiert sein wird. Hierbei sind auch systemrelevante Anlage der Stadt Neustadt berücksichtigt.“