2. Sachverhalt
Mit Verkehrssenatsbeschluss vom Oktober 2022 wurde die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für den sukzessiven, barrierefreien Ausbau von stark frequentierter Bushaltestellen in Form einer Prioritätenliste zu erarbeiten und dem Verkehrssenat zur Entscheidung wiedervorzulegen.
In Neustadt b.
Coburg gibt es 104 Bushaltestellen, wovon 98 im öffentlichen Linienverkehr
bedient werden. Barrierefrei ausgebaut mit Hochbord und taktilen Leitstreifen
sind derzeit lediglich 6 Haltestellen. Diese Zahlen zeigen einen gewissen
Handlungsbedarf, mittel- und langfristig für die nächsten Jahre.
Bei circa 50
Haltestellen wären grundsätzlich Fördermöglichkeiten für den barrierefreien
Umbau gegeben, da die Haltestellen auch an Wochenenden bedient werden. Sie
werden aber unterschiedlich stark frequentiert, so dass letztendlich auch nur
für einige auch ein Bedarf gesehen werden kann.
In Absprache mit der
Behindertenbeauftragten fand im Mai 2023 mit Schwerbehinderten
(Elektrorollstuhl, Rollstuhl und Sehbehinderung) ein interessanter Ortstermin
mit einem Bus der OVG Sonneberg statt. Wir wollten vor Ort sehen, wie die
Abläufe tatsächlich sind, wenn Schwerbehinderte im Bus ein- und aussteigen.
Die taktilen Leitstreifen helfen den Sehbehinderten; ein „normal“ hoher
Bordstein kann bei entsprechender Breite des Gehwegs schon den Einstieg über
Rampe erheblich erleichtern. Die mögliche „Absenkhöhe“ ist bei den Bussen
unterschiedlich, weshalb im Einzelfall eine Rampe aus dem Bus als Hilfe
notwendig ist.
5 Haltestellen
wurden hierbei, stellvertretend als Muster, herausgesucht und angefahren.
1. Haltestelle
Sonneberger Str. vor AWO (barrierefrei ausgebaut)
Für
alle kein Problem – so sollte es an stark frequentierten Haltestellen sein
2. Haltestelle
Bahnhofstr. Bucht vor Bahnhof
Für
alle sehr problematisch – flacher Bord, an den der Bus noch dazu nicht
heranfahren kann
Barrierefreier
Ausbau an dieser Stelle deshalb nicht geeignet – H „Bahnhof“ kann auch nicht
gestrichen werden –
Sofortmaßnahme:
Verlegung um 20 m zum Fahrradständer sinnvoll!
3. Haltestelle
Arnoldplatz. (Seite Arnoldplatz)
Dies
ist die zentrale Bushaltestelle in Neustadt mit allen Umstiegen Rote / Blaue
Linie.
Ein Ausbau mit Leitstreifen und Hochbord ist zwingend notwendig. Ein größeres
Wartehäuschen (optisch analog der Gestaltung an der Rödenseite) ist überfällig.
Absolute
Priorität 1
4. Haltestelle
Waldfriedensee - Wildenheid
Für
alle sehr problematisch, da der Gehweg zu schmal ist und die Haltestelle direkt
an die Hecke beim Privatgrund angrenzt – allerdings ist eine breitere Fläche im
Bereich des Kanalrings vorhanden, wo der Bus künftig mit der Hintertür halten
sollte.
Barrierefreier
Ausbau an dieser Stelle wurde schon mal versucht und war am notwendigen Grunderwerb
gescheitert
Sofortmaßnahme:
Anweisung Busfahrer zu genauem Halt; Rü mit OVG bereits erledigt
5. Haltestelle
Schule Am Moos
Zwar
von Bordsteinhöhe und Gehwegbreite für alle machbar – allerdings ist das
Häuschen marode und muss sowieso erneuert werden – in diesem Zuge sollte auch
die Haltestelle mit Förderung barrierefrei ausgebaut werden.
Im Nachgang wurde vom
Ordnungsamt mit einer Sonderverkehrsschau an allen Bushaltestellen zusammen mit
der OVG, Bauhof und Polizei begonnen. Alle Haltestellen im Stadtbusverkehr werden
auf Beschilderung, Anfahrbarkeit, häufiger Nutzung durch Senioren vor Ort
angeschaut.
Etwa die Hälfte an
den meist befahrenen Strecken wurden schon untersucht.
Das Ordnungsamt schlägt zur Beratung im Verkehrssenat vor,
welche 10 Haltestellen künftig vorrangig nach Priorität 1 bis 3 barrierefrei geplant
und ausgebaut werden sollten.
Priorität 1:
-
Arnoldplatz
(Priorität 1 als zentrale Bushaltestelle mit Umstieg)
Priorität 2:
-
Schule
Am Moos
-
Wildenheid
Waldfriedensee
Priorität 3:
-
Hölderlinstraße
-
Thüringer
Str.
-
Seniorenwohnheim
Phönix
-
Freizeitpark
-
Märchenbad
-
Frankenhalle
-
Bahnhof
Sinnvoll und ohne Wertung nach Reihenfolge
wäre es, nach Arnoldplatz und Schule Am Moos folgende Haltestellen im Rahmen
der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und vorbehaltlich von Fördermöglichkeiten
zu untersuchen und sukzessive (z.B. pro Jahr 2 Haltestellen) barrierefrei
umzubauen.
Für Hochbord und
taktile Leitstreifen werden bisher kalkuliert: circa 20.000 €
Für Hütte:
circa 10.000
€
Zuschussmöglichkeit
über Regierung von Oberfranken: 50 % der förderfähigen Kosten
3. Beschlussvortrag (Vorschlag der Verwaltung):
Es wird festgestellt, dass kein Mitglied des Gremiums an der Beschlussfassung teilnimmt, das im Sinne des Art. 49 GO befangen ist.
Der Verkehrssenat beschließt, den barrierefreien Umbau folgender Haltestellen sukzessive und vorbehaltlich finanziellen Möglichkeiten, nach und nach anzugehen.
Für die zentrale Haltestelle Am
Arnoldplatz wird das Stadtbauamt mit einer Planung beauftragt. Der
barrierefreie Umbau mit einer größeren Hütte soll baldmöglichst in Priorität 1
erfolgen.
Auch die Haltestelle an der Schule Am
Moos soll barrierefrei baldmöglichst umgebaut werden;
ebenso soll bei der Haltestelle Waldfriedensee versucht werden, mit entsprechendem Grunderwerb in Priorität 2 einen barrierefreien Umbau mit Unterstellmöglichkeit zu realisieren.
Für die Zukunft wird empfohlen, folgende weitere Haltestellen in Priorität 3 nach
und nach im Rahmen der finanziellen Leistungsfähigkeit barrierefrei auszubauen,
wobei die Verwaltung jeweils maximal 2 Haltestellen pro Jahr vorschlagen wird.
-
Hölderlinstraße
-
Thüringer Str.
-
Seniorenwohnheim Phönix
-
Freizeitpark
-
Märchenbad
-
Frankenhalle
-
Bahnhof